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Текст: Konstantin Wecker. Ich lebe immer am Strand. Modell Blues.


Mein Madchen ist ein Model, ein verkanntes,
Sie wissen schon, so was Extravagantes,
ein Veilchentyp mit blaubelatzten Hosen,
mit einem Basset-Hund und Ich-bin-neckisch-Posen.
Sie meditiert und spricht in Brocken indisch,
sie nennt mich Freak, das find ich furchtbar kindisch.
Doch selbst, wenn sie partout kokett ist:
Ich bin verliebt in ihre Brust, die fett ist.
Sie tragt verdickte Sohlen. Wenn Musik kommt,
dann wird ihr Hintern wepsig, und sie tanzt prompt.

Und Mannerscharen drehen ihre Kopfe,
die kriegen starke Kropfe, diese Tropfe.
Dagegen ist nichts einzuwenden,
sie soll in ihrer Schonheit sich verschwenden.
Nur manchmal wird mir etwas schwummrig,
wenn sie bei mir ist, und das Licht ist schummrig.
Dann setzt sie sich kokett auf meine Beine
und liest mit mir Rimbaud und Heinrich Heine.
Doch Raucherkerzenruch und Schummerlicht
versauen mir das herrlichste Gedicht.

Sie fuhr auf der Maschine, ich am Beirad,
da raunte sie mir was ins Ohr von Heirat,
und au?erdem sollte ich mal bedenken,
zur Hochzeit ihr ein irres Ding zu schenken.
Es sollte etwas sein, was man noch nie
auf dieser Welt verschenkt hat, na, sowas mit Esprit
und voller Schenkergeist und voller Phantasie.
Ich hab etwas geschenkt, na, raten Sie:

Ich hab ihr einen jungen Hund geschenkt,
den hab ich eigens nur fur sie ertrankt.
Es war ein Hirtenhund mit gro?en treuen Augen,
der wird zum Schafehuten jetzt wohl nichts mehr taugen
Sie wollte immer schon mal was Besondres haben,
vielleicht kann sie das tote Vieh am Kragen tragen.
Und eines wei? ich, darauf bin ich sehr erpicht:
Tote Hirtenhunde bei?en nicht.